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Junghans

Junghans - Erfolgsgeschichte eines deutschen Uhrenherstellers


 

Die frühen Jahre der Firma Junghans


Die Firma "Junghans und Tobler" findet seine Anfänge am 15. April 1861, als Erhard Junghans gemeinsam mit seinem Schwager Jakob Zeller-Tobler das Unternehmen in Schramberg gründete. Wie so manche Anfänge großer Uhrenhersteller begann auch dieses Jungunternehmen vorerst mit der Fertigung von Uhrenteilen für andere Uhrenhersteller. Aber bereits 1866 begannen Uhrmachermeister eigene Junghans-Uhren zu konstruieren und zu bauen. Nach dem Tod von Erhard Junghans im Jahr 1870, übernahm vorerst seine Frau, ab 1875 seine beiden Söhne Erhard Junior und Arthur die Firma. Arthur Junghans brachte seine Expertise über neue technische Möglichkeiten einer rationellen Fertigung in das Unternehmen mit ein, welche er aus seinen Reisen nach Amerika erlangt hatte. So fanden in den Jahren nach der Übernahme der Brüder Junghans zahlreiche Modernisierungen statt, deren technische Leitung Arthur Junghans selbst übernommen hatte. Aufgrund dieser Neuerungen war es dem Unternehmen möglich, Uhren von sehr guter Qualität zu einem sehr günstigen Preis anzubieten, was ihm bereits in den frühen 80er Jahren großen Erfolg brachte.
1886 produzierte das Unternehmen erstmals Taschenuhren, wobei eine Reihe von Fehlschlägen in diesem Bereich die Firma in Bedrängnis brachte. Eine Fusion mit dem Unternehmen Thomas Haller brachte dem Abhilfe. Dieser Schwenninger Uhrenproduzent konstruierte seit Ende der 1870er Jahre erfolgreich Taschenuhren und erweiterte damit das Uhrensortiment der Firma Junghans um diese Uhrensorte.
1888 entstand die erste Version des bekannten Junghans-Symbols: Ein fünfstrahliger Stern mit einem „J“ in der Mitte. 1890 bekam dieser Stern acht Strahlen.
Im Jahre 1890 gelang dem Unternehmen, neben der Einführung seines Markenzeichens, ein wichtiger Meilenstein. Die Einführung des weltweit bekannten Kaliber 10, welcher als Standard-Weckerwerk bis in die 1940er Jahre Anwendung fand.

Die Weltspitze


Im Jahre 1903 hatte das Unternehmen mit 3.000 Beschäftigten und einer Produktion von 3 Millionen Uhren pro Jahr die Weltspitze der Uhrenhersteller erreicht. Dieses Ausmaß machte eine räumliche Expansion des Fertigungsstandorts notwendig. Der hierbei entstandene Terrassenbau, der an jedem Arbeitsplatz der Fabrik Tageslicht bieten sollte, steht heute unter Denkmalschutz.
1912 war Junghans eines der ersten Unternehmen, welches radioaktive Farbe einsetzte um Zeiger auf Taschenuhren und Weckern im Dunkeln zum Leuchten zu bringen.
1928 begann Junghans die Produktion von Armbanduhren, wobei anfangs eigens dafür zugekaufte Werke aus Ruhla dafür verwendet wurden. Bereits ab 1930 wurde die Produktion von Armbanduhren jedoch im Hauptwerk übernommen.

Nachkriegszeit

Im zweiten Weltkrieg wurden die Fabrikanlagen durch das nationalsozialistische Regime beschlagnahmt und demontiert. Der Wiederaufbau direkt nach dem Ende des Krieges brachte den sehr erfolgreichen Armband-Chronographen J88 hervor. Überhaupt werden die Kaliber der J-Serie zu den besten der 50er-Jahre gezählt.
Am 15. Dezember 1956 wurde die Firma Junghans von der Diehl-Gruppe übernommen, welche zwischen 1957 und 1962 vom Schweizer Künstler Max Bill Wand-, Tisch- und Armbanduhren produzieren ließ. Diese Werke waren in schlichtem, zeitlosem Design gehalten, weshalb sie sich selbst heute noch großer Beliebtheit erfreuen. Die Serie „max bill by junghans“ wurde mittlerweile sogar neu aufgelegt.
1962 brachte Junghans die erste elektromagnetische Armbanduhr auf den Markt und wurde 1967 von der ersten Großquarzuhr gefolgt. Dieses, „Astro-Chron“ genannte Modell wurde bereits 1970 von einem weiteren Meilenstein des Unternehmens abgelöst. Die „Astro-Quarz“ war die erste Quarzarmbanduhr aus deutscher Produktion.
1972 war Junghans offizieller Zeitnehmer der Olympischen Spiele in München, wobei die Genauigkeit der Messungen in dieser Zeit erstmals 1/100 Sekunden betrug.

Innovationen und Neuausrichtung

Die Produktion mechanischer Uhrwerke wurde 1976 komplett eingestellt und der Schwerpunkt der Entwicklung lag fortan auf der Quarzuhr. 1985 präsentierte Junghans die erste seriengefertigte funkgesteuerte Tischuhr, welche in der Lage war, sich selbstständig mit der Atomuhr in Braunschweig zu synchronisieren. 1986 führte diese Entwicklung zur weltweit ersten funkgesteuerten Solaruhr und 1990 wurde mit dem Modell MEGA 1 die weltweit erste funkgesteuerte Armbanduhr vorgestellt. Damit ist diese Marke seit den 90er Jahren bekannt für Quarzuhren mit Solarantrieb und Funksteuerung.
Das Jahr 2000 führte zu einem Umbruch des Unternehmens, welches von der EganaGoldpfeil Holding übernommen wurde. Während fortan die Uhrenproduktion durch den bekannten Fachmann Heinz W. Pfeifer übernommen wurde, verblieb lediglich die Wehrtechnik bei der Diehl-Gruppe. Pfeifers Arbeit führte zu einer grundsätzlichen Neuorientierung der Uhrenproduktion auf die Richtung Mechanikuhren. Die Junghanskollektion war klar strukturiert in drei Säulen angeordnet: „Tradition, Innovation und Kontinuität“. Das Ergebnis waren die Kaliber J890 und J830, ersteres ein klassisches Schaltrad-Chronographenwerk mit Datum und Gangreserve, letzteres mit Datum und Zentralsekunde.
Im Jahre 2007 wurde die Tochtermarke „Erhard Junghans“ gegründet, welche – benannt nach dem Firmengründer – als Premiummarke des bekannten Uhrenherstellers anzusehen ist.
Nach der Insolvenz der EganaGoldpfeil Holding stand das Unternehmen kurz vor dem Abgrund. Allerdings konnte die Fortführung der Firma durch den Unternehmer Dr. Hans-Jochem Steim gesichert werden, welcher gemeinsam mit seinem Sohn Hannes Steim Junghans übernahm.

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Junghans - Erfolgsgeschichte eines deutschen Uhrenherstellers


 

Die frühen Jahre der Firma Junghans


Die Firma "Junghans und Tobler" findet seine Anfänge am 15. April 1861, als Erhard Junghans gemeinsam mit seinem Schwager Jakob Zeller-Tobler das Unternehmen in Schramberg gründete. Wie so manche Anfänge großer Uhrenhersteller begann auch dieses Jungunternehmen vorerst mit der Fertigung von Uhrenteilen für andere Uhrenhersteller. Aber bereits 1866 begannen Uhrmachermeister eigene Junghans-Uhren zu konstruieren und zu bauen. Nach dem Tod von Erhard Junghans im Jahr 1870, übernahm vorerst seine Frau, ab 1875 seine beiden Söhne Erhard Junior und Arthur die Firma. Arthur Junghans brachte seine Expertise über neue technische Möglichkeiten einer rationellen Fertigung in das Unternehmen mit ein, welche er aus seinen Reisen nach Amerika erlangt hatte. So fanden in den Jahren nach der Übernahme der Brüder Junghans zahlreiche Modernisierungen statt, deren technische Leitung Arthur Junghans selbst übernommen hatte. Aufgrund dieser Neuerungen war es dem Unternehmen möglich, Uhren von sehr guter Qualität zu einem sehr günstigen Preis anzubieten, was ihm bereits in den frühen 80er Jahren großen Erfolg brachte.
1886 produzierte das Unternehmen erstmals Taschenuhren, wobei eine Reihe von Fehlschlägen in diesem Bereich die Firma in Bedrängnis brachte. Eine Fusion mit dem Unternehmen Thomas Haller brachte dem Abhilfe. Dieser Schwenninger Uhrenproduzent konstruierte seit Ende der 1870er Jahre erfolgreich Taschenuhren und erweiterte damit das Uhrensortiment der Firma Junghans um diese Uhrensorte.
1888 entstand die erste Version des bekannten Junghans-Symbols: Ein fünfstrahliger Stern mit einem „J“ in der Mitte. 1890 bekam dieser Stern acht Strahlen.
Im Jahre 1890 gelang dem Unternehmen, neben der Einführung seines Markenzeichens, ein wichtiger Meilenstein. Die Einführung des weltweit bekannten Kaliber 10, welcher als Standard-Weckerwerk bis in die 1940er Jahre Anwendung fand.

Die Weltspitze


Im Jahre 1903 hatte das Unternehmen mit 3.000 Beschäftigten und einer Produktion von 3 Millionen Uhren pro Jahr die Weltspitze der Uhrenhersteller erreicht. Dieses Ausmaß machte eine räumliche Expansion des Fertigungsstandorts notwendig. Der hierbei entstandene Terrassenbau, der an jedem Arbeitsplatz der Fabrik Tageslicht bieten sollte, steht heute unter Denkmalschutz.
1912 war Junghans eines der ersten Unternehmen, welches radioaktive Farbe einsetzte um Zeiger auf Taschenuhren und Weckern im Dunkeln zum Leuchten zu bringen.
1928 begann Junghans die Produktion von Armbanduhren, wobei anfangs eigens dafür zugekaufte Werke aus Ruhla dafür verwendet wurden. Bereits ab 1930 wurde die Produktion von Armbanduhren jedoch im Hauptwerk übernommen.

Nachkriegszeit

Im zweiten Weltkrieg wurden die Fabrikanlagen durch das nationalsozialistische Regime beschlagnahmt und demontiert. Der Wiederaufbau direkt nach dem Ende des Krieges brachte den sehr erfolgreichen Armband-Chronographen J88 hervor. Überhaupt werden die Kaliber der J-Serie zu den besten der 50er-Jahre gezählt.
Am 15. Dezember 1956 wurde die Firma Junghans von der Diehl-Gruppe übernommen, welche zwischen 1957 und 1962 vom Schweizer Künstler Max Bill Wand-, Tisch- und Armbanduhren produzieren ließ. Diese Werke waren in schlichtem, zeitlosem Design gehalten, weshalb sie sich selbst heute noch großer Beliebtheit erfreuen. Die Serie „max bill by junghans“ wurde mittlerweile sogar neu aufgelegt.
1962 brachte Junghans die erste elektromagnetische Armbanduhr auf den Markt und wurde 1967 von der ersten Großquarzuhr gefolgt. Dieses, „Astro-Chron“ genannte Modell wurde bereits 1970 von einem weiteren Meilenstein des Unternehmens abgelöst. Die „Astro-Quarz“ war die erste Quarzarmbanduhr aus deutscher Produktion.
1972 war Junghans offizieller Zeitnehmer der Olympischen Spiele in München, wobei die Genauigkeit der Messungen in dieser Zeit erstmals 1/100 Sekunden betrug.

Innovationen und Neuausrichtung

Die Produktion mechanischer Uhrwerke wurde 1976 komplett eingestellt und der Schwerpunkt der Entwicklung lag fortan auf der Quarzuhr. 1985 präsentierte Junghans die erste seriengefertigte funkgesteuerte Tischuhr, welche in der Lage war, sich selbstständig mit der Atomuhr in Braunschweig zu synchronisieren. 1986 führte diese Entwicklung zur weltweit ersten funkgesteuerten Solaruhr und 1990 wurde mit dem Modell MEGA 1 die weltweit erste funkgesteuerte Armbanduhr vorgestellt. Damit ist diese Marke seit den 90er Jahren bekannt für Quarzuhren mit Solarantrieb und Funksteuerung.
Das Jahr 2000 führte zu einem Umbruch des Unternehmens, welches von der EganaGoldpfeil Holding übernommen wurde. Während fortan die Uhrenproduktion durch den bekannten Fachmann Heinz W. Pfeifer übernommen wurde, verblieb lediglich die Wehrtechnik bei der Diehl-Gruppe. Pfeifers Arbeit führte zu einer grundsätzlichen Neuorientierung der Uhrenproduktion auf die Richtung Mechanikuhren. Die Junghanskollektion war klar strukturiert in drei Säulen angeordnet: „Tradition, Innovation und Kontinuität“. Das Ergebnis waren die Kaliber J890 und J830, ersteres ein klassisches Schaltrad-Chronographenwerk mit Datum und Gangreserve, letzteres mit Datum und Zentralsekunde.
Im Jahre 2007 wurde die Tochtermarke „Erhard Junghans“ gegründet, welche – benannt nach dem Firmengründer – als Premiummarke des bekannten Uhrenherstellers anzusehen ist.
Nach der Insolvenz der EganaGoldpfeil Holding stand das Unternehmen kurz vor dem Abgrund. Allerdings konnte die Fortführung der Firma durch den Unternehmer Dr. Hans-Jochem Steim gesichert werden, welcher gemeinsam mit seinem Sohn Hannes Steim Junghans übernahm.

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